Mit Alltagshilfen eigenständig bleiben

In Würde alt werden heißt, aktiv und selbständig bleiben – so lange wie möglich. Nicht bei jeder Kleinigkeit auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen sein, wer möchte das nicht – auch im hohen Alter.

Machen die Augen nicht mehr so mit, schränken Rheuma oder Arthritis die Bewegungsfähigkeit ein, wird das Greifen und Heben schwerer oder fallen einem alltägliche Arbeiten nicht mehr so leicht, dann ist man froh um jede Hilfe und Unterstützung – und sei es beim Öffnen einer Dose, beim Essen und Trinken oder im Bad.

Es gibt viele Hilfsprodukte, mit denen man viele dieser Hürden alleine meistern kann – die meisten davon sind erhältlich in Seniorenshops und Sanitätshäusern. Sie lassen sich aber auch bequem im Internet bestellen. Tipp: Wenn Sie unsicher sind, dann finden Sie in Bekanntenkreis oder Nachbarschaft immer jemanden, der sich mit dem Bestellen im Internet-Shops gut auskennt und gerne behilflich ist. Die folgenden Produkte geben einen kleinen Überblick über originelle Ideen, die tägliche Aufgaben angenehmer machen.

Praktisch im Haushalt

Kraft zu sparen ist das Ziel der meisten Helfern für die Küche:
• Schraubverschluss-Öffner für Konservengläser
• Dosenöffner: elektrisch oder manuell von Good Grips
• Küchenmesser mit gewinkeltem Griff bei Greifschwierigkeiten oder Arbeiten mit nur einer Hand
• Kehrset mit langem Stiel für Rücken schonendes Kehren (ab 12 Euro)

Leichter essen und trinken

unisono GeschirrSehbehinderungen oder motorischer Einschränkungen (nach Schlaganfall oder bei Demenz) können die Nahrungsaufnahme zur Schwerstarbeit machen. Sinnvolle Hilfen sind:
• Teller, die nicht verrutschen und so geformt sind, dass man auch einhändig und mit eingeschränkter Motorik selbstständig essen kann. Dafür sorgt ein speziell nach innen geformter Rand.
• Trinkbecher für Menschen mit Schluckbeschwerden oder eingeschränkter Bewegungsfähigkeit im Nacken.
• Ergonomisch geformtes Besteck, das auch bei eingeschränkter Motorik oder fehlender Muskelkraft das eigenständige Essen fördert.

Sicher und selbstständig im Bad

Viele Handgriffe im Badezimmer können durch geeignete Hilfsmittel häufig ohne fremde Hilfe erledigt werden:
• Badebürste/ Körperschwämme mit langem Stiel
• Badewannen-Einstiegshilfe
• Rutschfeste Badewannen-Matte
• Haarbürste mit langem Stiel

Bewegung – nutze deine Fähigkeiten, sonst verlierst Du sie

Die Amerikaner formulieren diese Aufforderung kurz und knapp: use it or loose it. Bewegung hält fit – nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Schon kleine Helfer sorgen dafür, dass man etwas nicht deshalb aufgibt, nur weil man es sich nicht mehr zutraut:
• Eiskralle für Gehstöcke für einen sicheren Stand bei Eis und Schnee
• Einkaufstrolley
• Hebesitz für ein leichteres Aufstehen
• Drehkissen für einen leichteren Umstieg vom (Roll-)Stuhl zum Bett oder aus dem Auto
• Gartenpflegeset mit Teleskopstiel

 Das richtige Hilfsmittel wählen

Bei der Fülle an Produkten, die es auf dem Markt gibt, ist es nicht immer einfach, die richtige Wahl zu treffen. Darauf sollten Sie achten:
• Testen Sie vor dem Kauf, wie Sie damit zurechtkommen, denn kompliziert zu handhabende Hilfsmittel werden später kaum eingesetzt.
• Hilfsmittel müssen belastbar sein und sollten mehr aushalten können als „normalen Gebrauch“. Achten Sie auf hochwertige Materialien und technische Sicherheit.
• Achten Sie auf das Prädikat „Universal Design“ – vor allem bei Geschirr und Küchenhelfern: Es bedeutet, dass es auch von Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen ohne weitere Anpassung genutzt werden kann.
• Lassen Sie sich bei Unsicherheiten fachlich beraten, z.B. von unseren vita:bless Mitarbeitern oder im Sanitätshaus.

Natürlich geht es schneller, wenn Pflegehelferin oder Angehörige einem abnehmen, selbst in Kleidungsstücke zu schlüpfen oder Socken und Schuhe alleine anzuziehen. Das aber bedeutet wieder eine Einschränkung, es ist der Verlust einer weiteren Fähigkeit und ein lebenslang eingeübter Bewegungsablauf weniger.

Angehörige sollten deshalb statt allzu schneller Hilfsbereitschaft lieber Geduld zeigen – auch wenn das Zuschauen für sie oft quälend sein mag und die offensichtliche „Hilflosigkeit“ sie zur Tat drängt. Tipps zum richtigen Verhalten können z.B. unsere vita:bless-Pflegefachkräfte geben. Sie haben gelernt, im Rahmen der aktivierenden Pflege den Erhalt von Alltagsfähigkeiten zu fördern.

 Foto: wgp-produktdesign

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